Walter Laqueur

amerikanischer Historiker und Publizist deutscher Herkunft; 1955 Mitgründer der Zeitschrift "Survey" und Herausgeber bis 1965; ab 1965/1966 Mitgründer und Herausgeber des "Journal of Contemporary History"; Leiter des Institute for Contemporary History and Wiener Library in London 1964-1991; Prof. an der Brandeis University in Boston, in Tel Aviv und an der Georgetown University in Washington; Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des "Center for Strategic and International Studies" 1973-2001; zahlreiche Veröffentlichungen über die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, Israel, den Zionismus und das Judentum sowie über Europa, die Sowjetunion/Russland und den Terrorismus

* 26. Mai 1921 Breslau/Schlesien

† 30. September 2018 Washington/DC

Herkunft

Walter Zeev Laqueur wurde 1921 im damals oberschlesischen Breslau (heute Wrocław) als Sohn des jüdischen Kaufmanns Fritz Laqueur und dessen Frau Else Berliner geboren und wuchs in einer säkularen, assimilierten Familie auf. Seine Eltern und die meisten seiner Verwandten wurden in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet.

Ausbildung

L. besuchte das Johannesgymnasium in Breslau und war auch Pfadfinder. Anders als seine Eltern konnte L. im Nov. 1938 kurz vor der Pogromnacht auf legalem Wege ausreisen. Via Triest erreichte er noch im November Jerusalem. Zunächst schlug er sich bis 1944 als Landarbeiter in einem Kibbuz durch, studierte aber ...